Hongkong
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Seilbahn zum Buddha

Wir wollten was ganz  Besonderes machen: Mit der Seilbahn über den Wald zum Buddha fahren. Nicht zu irgendeinem Buddha, sondern zum größten sitzenden Buddha der Welt! Abseits vom Zentrum, weit draußen auf Lantau Island gelegen schien uns unser Ziel ein Geheimtipp zu sein. Genau das Richtige für einen Samstagsausflug, um eine ganz andere neue Welt zu entdecken.

los geht die Gondelfahrtngong ping 360 und Chek Lap Kok FlughafenNgong Ping: shopping?Tian Tan BuddhaFanta vor dem Aufstieg zum BuddhaTian Tan Buddhabidde recht freundlichder Tian Tan BuddhaAussicht vom BuddhabergPo-Lin KlosterAlso fuhren wir mit der MTR hinaus nach Lantau Island, fast bis zum Flughafen. Dort ist die Seilbahnstation der Nan Ping 360. Ein beliebtes Ziel unter Hongkongern für Samstagsausflüge mit der Familie, wie wir feststellten mussten. Hier war kein Geheimtipp, sondern eine lange Warteschlange mit Absperrungen. Man stellte sich ruhig und geduldig an. Kein Drängeln, kein „funktioniert irgendwie,“ alles lief präzise geordnet ab. Oder besser: stand.

Nach einer Stunde hatten wir unser Ticket, jetzt nur noch eine kleine Schlange bis zur Gondel. Die teilten wir uns mit einer Familie und zwei Tanten. Los schwebten wir über den Wald und unberührte Berglandschaft, unter uns ein Wanderweg, neben uns der Flughafen, das Meer und ein paar typische hongkonger Wohnblocks. Die Damen waren aufgeregt am Reden, über Lantau Island („Es ist wuuuunderschön sage ich dir“), den nahen Flughafen und Flugverbindungen („Du muuuusst Cathay Pacific ausprobieren. Der Seeeervice, also soo ein toller Service meine Liebe“) und den Wanderweg unter uns („Der Weg ist grooooßartig, aber du brauchst Kondition meine Beste. Wenn du ihn gehst, musst du ihn bis zum Ende gehen. Hier fährt kein Bus!“).

Der Papa der Familie und ich fotografierten den Flughafen. Wir fuhren über die grünen Hügel, um uns herum nur Wald und in der Ferne das Meer. Nach einer halben Stunde kamen wir in Ngong Ping Village an.

Erster Stopp: Fotostopp an einer eigens dafür aufgestellten Teekanne. Man liebt es, sich zu fotografieren und zu posieren, da werden dann auch gerne Dinge, vor denen sich posieren lässt aufgestellt. In unserem Fall die Teekanne. Wir trafen die Tanten wieder, sie fotografierten uns („oh ja, eure Pose ist suuuuper, sehr originell! Ja ich mache noch ein Foto von Euch, nein nein kein Probleeem!“) und im Gegenzug schoss ich ein paar Bilder von inhnen („Oh daaanke, ja die Fotos sind ja uuunglaublich gut, man sieht dass sie ein guter Fotograf sind, also nochmals vieeeelen Dank für die wuuundervollen Fotos, also wirklich toll!“)

Ngong Ping Village war ein künstlich angelegtes Shoppingdorf. Eine Fußgängerstraße gesäumt von frisch gestrichenen Häusern, in jedem ein Laden oder ein Restaurant. So sieht es also aus, wenn Hongkonger Naherholungs-Attraktionen bauen: Man liebt es sauber, neu und zum Einkaufen.

Zum Buddha ging es hinter dem Shopping-Dorf. Oben auf dem Berg saß er, der Tian Tan Buddha. Fanta stöhnte, auf Treppen hatte er jetzt nicht sooo große Lust. Lieber posierte er nochmal genau an der Stelle, an der sich alle anderen Besucher mit dem Buddha und der Treppe ablichten ließen.

Oben, von der Plattform unter dem Lotusthron des Tian Tan Buddhas hatten wir eine grandiose Aussicht über Lantau Island. Die grünen Berge verschwanden teilweise im Dunst oder in den Wolken. Weit hinten sah man das Meer. Und unter dem Buddha die Anlage des Po-Lin-Klosters und der im Bau befindlichen großen Halle für die 10.000 Buddhas. Sehr nett, die Fahrt hierher hatte sich gelohnt.

Der Rückweg wurde dann nochmal lang. Die Schlange vor der Seilbahn zog sich ewig, etwa eine Stunde brauchten wir bis in unsere Gondel. Auf der Fahrt über die grünen Hügel sahen wir nochmal den großen Buddha in der Ferne, würdevoll saß er auf seinem Berg und blickte hinüber zu den Wolken.

War ein netter Ausflug, und jetzt wussten wir auch, wie viele Hongkonger ihren Samstag verbringen: Mit Seilbahn, Buddha, Shopping-Meile und vielen Fotostopps.

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