Australien, empfohlen, Outback
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Uluru (Ayers Rock)

„Where do you go?“ fragt uns der Taxifahrer auf dem Weg zum Sydney Airport.
Wir: „Ayers Rock.“
Er „No, I mean where do you go?“
Wir: „Ayers Rock.“
Er: „No, I mean which City?“
Wir: „Ayers Rock“
Er schweigt und hat aufgegeben herauszufinden, wo wir hinfliegen. Anscheinend hatte er keine Ahnung was wir meinen könnten.

Uluru aus der Luftder Uluru bei Sonnenaufgangauf dem Base Walkdas Lächeln des UluruUluru aus der NäheBaumam Base WalkHöhle mit Zeichnungen am Uluruunser GuideZeichnung einer Geschichte im SandViele Grüße von FantaBereits im Anflug tauchte der Ayers Rock unter uns auf. Groß und rot ragt er aus den Sträuchern des Outbacks. Nach der Landung als wir aussteigen fühlen wir uns wie in der Wüste: Die Sonne steht fast senkrecht über uns, ein heißer Wind bläst und es sind 39 Grad. Überall finden wir Schilder, die vor Dehydrierung warnen:  „Drink your Water!“ Von nun an tragen wir immer eine volle 1,5 Literflasche Wasser bei uns.

Das zweite Mal sehen wir den Ayers Rock zum Sonnenuntergang. An einem Parkplatz stehen in einer Reihe Reisebusse und Menschen tummeln sich am Rand des Platzes mit aufgebauten Kamerastativen. Wir bekommen an einer ruhigen Ecke Champagner und Cracker mit Dips gereicht und genießen die Abendstimmung. Leider wirkt der Ayers Rock grau, weil die Sonne hinter Wolken verschwunden ist. Trotzdem haben wir ihn gesehen, in der Ferne, und er ist größer und beeindruckender, als die Fotos die man kennt vermuten lassen.

Zum Dinner gibt es ein echtes australisches BBQ im Busch mit Känguru, Beef und Kamelwurst. Zum Nachtisch darf Fanta seine ersten Marshmallows an einem Stock über dem Lagerfeuer rösten. Auch um Mitternacht sind es noch 30 Grad. Nach nur wenigen Stunden stehen wir um „stupid o’clock“ wieder auf und fahren zum Felsen. Es dämmert noch und endlich ist die Temperatur angenehm. Wieder ein Parkplatz mit Bussen und eine Aussichtsplattform. Und dann werden die kleinen Schäfchenwolken über dem Ayers Rock rot und nach und nach fängt der ganze Fels an zu glühen im Licht der aufgehenden Sonne. Wahnsinnig schön und magisch.

Der Ayers Rock ist eine Felsschicht, die durch Erosion an die Oberfläche gedrückt wurde. Man vermutet er ist wie ein Eisberg, die sichtbare Spitze ist nur ein Bruchteil des Steins. Vermutlich reicht er viele Kilometer unter die Erde. Genau wissen kann das keiner, denn das Land ist seinen Besitzern heilig, Bohrungen und Ausgrabungen sind deswegen verboten. So kann der Ayers Rock noch einige seiner Geheimnisse behalten.

Früh morgens um 7 Uhr, die Sonne ist bereits aufgegangen, machen wir uns auf den Weg um den Uluru, wie der Ayers Rock von den Aborigines genannt wird. Es gibt um den ganzen Fels herum einen Base Walk, der etwa drei Stunden dauert. Aus eigener Erfahrung würde ich immer empfehlen, früh morgens hier entlang zu laufen, sonst wird es einfach zu heiß. Wir gehen den halben Base Walk. Aus der Nähe wirkt der Uluru immer noch groß, aber man sieht jetzt die vielen Einkerbungen, Höhlen und Spuren von Wind und Wetter. Ab und zu ist die Erde verbrannt und einzelne Bäume stehen noch. Wir kommen an ein Wasserloch, der Sage nach haben sich hier zwei Schlangen (die Gute und die Böse) bekämpft. In den Höhlen entlang des Uluru finden wir Aborigine Kunst, Wissen über den Fels, das Land und das Überleben im Outback welches von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Keiner weiß genau, wie alt diese Zeichnungen sind, vielleicht 500 Jahre, 1.000 Jahre oder 15.000 Jahre. Einige dieser Höhlen dienten den Ureinwohnern Australiens als Schule. Hier haben Großväter ihren Söhnen das Wissen welches sie benötigten weitergegeben. In einer dieser Höhlen erzählte uns unser Guide Vincent, ein Aborigine, die Entstehungsgeschichte des Landes und zeichnete sie auf den Boden. Wahnsinnig spannend.

Vincent erzählte uns vom Land, vom Uluru und seiner Bedeutung. Von den vielen Touristen die auf den Felsen klettern, obwohl er heilig ist. Seit Scharen von Touristen hinaufklettern und oben urinieren (es gibt keine Toiletten) und Müll liegen lassen, sind die Frösche aus den Wasserlöchern rund um den Uluru verschwunden und das Wasser ist nicht mehr trinkbar. Außerdem sterben immer wieder Menschen bei und nach dem Klettern an Überanstrengung und Herzattacken. Das wundert mich ehrlich gesagt auch gar nicht, wer bei bis zu 50 Grad Hitze einen dunklen von der Sonne erhitzten Stein unter Anstrengung erklettert, muss in verdammt guter Verfassung sein um das zu überstehen.
Ich kann nur jedem der nach Australien reist empfehlen, den Uluru zu besuchen. Am besten macht man noch eine kleine Tour mit einem lokalen Guide. Der Fels ist so schön und beeindruckend und von so großer Bedeutung, dass es sich einfach lohnt. Mit Adventure Tours oder anderen Anbietern kann man Touren buchen, einfach mal bei einem Reisebüro wie Tropical Travel Service oder direkt bei den Veranstaltern vorbeischauen.

Nach unserer Anreise mit dem Flugzeug fuhren wir jetzt mit dem Bus weiter durchs Outback. Immer noch geflasht von den Eindrücken des Uluru.

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