Portugal
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Der Charme der Algarve

Jaahaaa, eine Liebeserklärung an den Süden Portugals, an die Algarve. Denn sie hat Charakter und Charme! Bei unserem Roadtrip entlang der Küste, durch Dörfer und Berge haben wir sie kennen und liebhaben gelernt. Zum Nachreisen empfohlen.

 

Klippen, Leuchttürme und Sonnenuntergänge

Gerade im Westen an der Atlantikseite gibt es diese hohen Klippen, von denen man weit hinunter ins spektakulär tosende Meer schaut. Wie am Cabo de São Vicente am südwestlichen Punkt Europas, wo ein Leuchtturm hoch oben auf den Klippen steht. Und direkt daneben eine mittlerweile noch bekanntere Attraktion: Die letzte Bratwurst vor Amerika. Der Imbisswagen hat hier schon über viele Jahre etabliert und einen Namen gemacht. Drumherum haben sich Stände mit Getränken, Souvenirs, Wollmützen und -Pullovern angesiedelt. Natürlich essen wir eine Bratwurst, natürlich bestellen wir auf Deutsch und natürlich bekommen wir ein Zertifikat zur erstaunlicherweise wirklich leckeren Bratwurst.

die letzte Bratwurst

die Klippen am Cabo Sao Vincente

Einige Kilometer weiter in Lagos gibt es ebenfalls Klippen und einen Leuchtturm, auch dieser Punkt ist beliebt. Hier verlassen die Menschen den abgezäunten Weg, Rentner kraxeln im starken Wind nahe am Abgrund über den rutschigen Sand und posieren wagemutig nicht nur für das Foto, sondern auch um die Gattin zu provozieren.

Leuchttum in Lagos

Im darunter liegenden Hintergrund fahren Schlauchboote durch die Grotten. Außerdem ist der Ponta de la Pietade am Abend ein beliebter Treffpunkt, denn von hier hat man nicht nur eine Super Aussicht über die gesamte Küstenlinie links und rechts, sondern auch einen guten Blick nach Westen in Richtung untergehende Sonne.

am Ponta de la Pietade

 

Strand mit Sand

Die Atlantikküste ist rau: Starke Wellen, eine steile Küste und die rote Fahne die am Strand weht verbietet auch nur den kleinen Zeh ins Wasser zu stecken. Dennoch ist es hier unglaublich schön, vielleicht gerade wegen der Wildheit.

am rauen Atlantik

Ganz anders das Mittelmeer nur einige Kilometer weiter: Hier ist das Wasser oft richtig glatt und auch wärmer als der Atlantik (gerade im Spätsommer/ Herbst wenn das warme Wasser aus Afrika angeströmt kommt). An einigen Tagen, sozusagen den guten Tagen, gibt es aber auch am Mittelmeer einige Wellen und man kann Spaß darin haben.

am Strand

noch mehr Strand

Und viel Fisch gibt es hier. Vor allem Sardinen. Der Fisch ist immer gegrillt, aber selten davor ausgenommen.

die Sardinen

 

Jedem Dorf sein Castel und seine Gassen

Gerade in Lagos, aber auch in Monchique, Silves und anderen Orten fällt eines auf: Die Gassen sind unglaublich nett, oft auch ruhig, und immer wieder findet man ein nettes Café zum einfach sitzen oder ein kleines Restaurant zum Lunchen.

Und jeder dieser Orte ist nicht nur bergig bzw. am Berg gebaut, sondern hoch oben über der Stadt gibt es ein mehr oder weniger erhaltenes Castel. Also immer ein lohnendes Ziel für die Wanderung Bergauf und die Aussicht über den Ort.

Gassen in Lagos

laaaangsam

in Faro

auf dem Castel

 

Roadtrippin‘

Wir empfehlen die Fahrt mit dem eigenen Auto/ Mietwagen. Nur so kann man alles gut entdecken. Die moderne Autobahn führt einmal von West nach Ost durch die Algarve, ratzfatz ist man woauchimmer man hin möchte. Aber leider leider kostet das auch Maut. Gefühlt alle 2 Kilometer piepst das Mautgerät und zieht einen weiteren Euro ab. Daher: Lieber die Nationalstraßen ohne Maut nutzen, die parallel führen. Das dauert ein klein wenig länger, dafür spart man richtig und lernt auch die Eigenheiten des Verkehrs in Portugal kennen.

Da sind die Tempolimits, die Geschwindigkeit wird gerne mal runtergebremst, aber diese Beschränkung nicht wieder aufgehoben. Da hilft nur mitschwimmen. Dann sind da noch die Locals, deren Fahrstil mehr als heterogen ist: Die einen schleichen als zögen sie mühsam den ausgeworfenen Anker hinterher, die anderen fahren wie der Henker (auf).

on the road...

Doch insgesamt ist das Fahren sehr entspannt. Entlang der Küste, die Kurven die Berge hoch und vorbei an Korkeichen ist das Roadtripping an der Algarve einfach schön.

 

 

Die Korkfabrik

Der meiste Kork der Welt wächst in Portugal, wie man entlang der Straßen an den vielen geschälten Bäumen schon vermuten kann. Das heißt aber auch, dass Kork weltweit knapp ist, denn er wächst nur im Mittelmeerraum und vor allem in Portugal und nirgends sonst.

Korkeiche

Wir sitzen im Schulungsraum von Nova Cortica, Gianluca heisst der junge Mann, der die Führungen macht. Er zeigt uns verschiedene Qualitätsstufen des Korks, die Beste kommt in teure Champagner-Korken, die niedrigste Qualitätsstufe nutzt man für die normalen Weine. Mit 75% der Korkproduktion werden Flaschen verschlossen, der kleine Rest geht ins Parkett und andere Produkte.

Gianluca erzählt wo der Rohstoff überhaupt herkommt: Korkeichen pflanzt man für seine Enkel sagt er. Alle neun Jahre kann man ernten. Aaaber: Die ersten Ernten werden aber nichts, erst nach 27 Jahren bekommt man die erste brauchbare Ernte, aus der Flaschenkorken hergestellt werden können. Denn erst dann hat der Kork die richtige Dichte.

Von Hand werden die Stücke zugeschnitten, Maschinen zerkleinern, schreddern und pressen den Kork, jede Scheibe wird durchleuchtet bevor sie wieder zu Korken geklebt werden. Nichts wird verschwendet, jeder Verschnitt aufgehoben und weiter verarbeitet. Denn Kork ist wertvoll.

in der Korkfabrik

Stapel in der Korkfabrik

fertig für die Flassche

 

Für eine Besichtigung bei Nova Cortica am besten telefonisch anmelden: +351 289 84 01 50

Adresse: Parque Industrial da Barracha, Apartado 39, Sao Bras de Alportel 8150-017, Portuga

 

Kategorie: Portugal

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Ich mag es zu reisen und zu fotografieren. Auf meiner Weltreise und vielen anderen Reisen habe ich einiges erlebt. Darüber schreibe ich in diesem Blog. Mehr über mich findet Ihr unter Über uns.

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