Taiwan
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Der See aus Sonne und Mond

am Ufer des Sonne-Mond-Seesder Sonne-Mond-Teeein Schmetterling!Der See mit der Inselder bekannte SteinFanta und das große BuchTreppe durch den BambusTempeltor mit AussichtLöwe im Wenwu Tempeldie Treppe mit den vielen GlockenEr heißt wirklich so: Sonne-Mond-See. Und er ist wirklich schön, wie er zwischen den grünen Bergen liegt. Der See ist der größte Süßwassersee Taiwans und sehr beliebt als Ausflugsziel. Entstanden ist er, als 1939 ein Staudamm gebaut wurde. Der Sonne-See und der Mond-See schwappten beide über ihre Ufer und flossen ineinander. So entstand der Sonne-Mond-See.

Nach unserer Ankunft mit dem Bus-Shuttle aus Taichung landen wir im Ort Shuishe. Hier verschläft es uns erst einmal in den Starbucks (West-Essen und Kaffee :)) und wir finden den Pier für die Boote und das Visitor Center. Dort bekommen wir den Tipp: Hier wächst der berühmte Sonne-Mond-See-Tee. Wir sollten einfach nur 10 Minuten die Straße runter laufen und dann sei alles weiter ausgeschildert. Also los: 10 Minuten die Straße runter und dann… den Berg hoch. Oben finden wir ein paar kleine Tee-Felder. Nicht ganz so groß wie auf dem Bolaven Plateau, aber immerhin: Neben dem Tee gibt es noch eine Tee-Forschungs-Station. Und eine tolle Aussicht über den mit Nebel verhangenen See.

Zurück am Pier nehmen wir das Boot über das Wasser: Dabei erleben wir die vielleicht coolste Seite des Taiwan-Tourismus: Das Boot ist voller hipper junger Leute, sowohl die Passagiere als auch die Besatzung sind maximal 21 Jahre alt. Ein junger Mann, Kragen vom Polo hochgestellt, goldene hohe Turnschuhe, enge Jeans, riesen Sonnenbrille, reißt die Karten ab. Danach, als es losgeht, schnappt er sich das Mikro, zeigt lässig auf einzelne Gebäude am Ufer und macht unentwegt Witze. Die jungen Damen im Publikum kichern mit vorgehaltener Hand, die jungen Herren werfen eifrig Sprüche ein. Die kurze Überfahrt wird zu einem richtigen Bullshitting-Kontest mit viel Lachen und Kichern. So kann man auch über den See schippern.

Am anderen Ufer des Sonne-Mond-Sees kommen wir an den Xuanguang Tempel. Vor ihm ein Stein mit Blick über das Wasser, der unglaublich berühmt zu sein scheint. Denn vor ihm ist eine Absperrung und neben ihm eine lange Schlange: Jeder möchte ein Foto von sich mit diesem Stein, gern in Asian-Pose und gerne als Gruppenfoto. Die Begeisterung sowohl für das Posieren als auch das Fotografieren ist merklich spürbar.

Wir lassen den Ort hinter uns und machen uns auf durch einen Bambuswald den Berg hinauf. Wir wollen noch den Xuanzang Tempel und später den Wenwu Tempel sehen. Beide Tempel sind bekannt, vielleicht für ihre tolle Lage mit der super Aussicht auf den See?! Die ist nämlich wirklich toll. Beide Tempel sehen übrigen aus wie aus dem Ei gepellt: Anscheinend neu gebaut (man sieht noch den neuen Beton), frisch angestrichen und sehr modern. Irgendwie fehlt für meinen Geschmack ein wenig das ehrwürdig-Alte, das ich von Tempeln z.B. aus Sukhothai kenne, aber die Leute hier scheinen die Tempel sehr zu mögen.

Am Abend, als es dunkel wird, stehen wir wieder in Shuishe vor dem Visitor Center und warten auf unseren Shuttle-Bus nach Taichung. Pünktlich sammelt er uns ein und auf der Heimfahrt durchs dunkle Taiwan schauen wir auf dem riesigen Plasma-TV das taiwanesische Let’s dance. Die Darsteller stecken in furchtbar kitschigen Kostümen und poltern wie Bretter über die Tanzfläche. Ein ungewollt lustiger Abschluss des Tages. Schön war er, unser Ausflug zum Sonne-Mond-See.

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